LE 4 Chronische Niereninsuffizienz CNI
Abschnittsübersicht
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                    LernzieleNach dem Durcharbeiten dieser Lerneinheit solltest Du folgende Fragen beantworten können: - Gib mit Deinen eigenen Worten eine möglichst exakte aber auch knappe Definition der Chronischen Niereninsuffizienz (CNI)!
- Erstelle
                eine Gegenüberstellung der einzelnen physiologischen Aufgaben der Niere
                und - bei ihrem Versagen - der Symptome  als Teil einer CNI!
 
- Ergänze
                die Abbildung des Menschen (am Ende der Lerneinheit) mit den einzelnen
                Symptomen der CNI, die Du gerade gelernt hast!
 
 Viel Spaß beim Lernen! BegriffsklärungIm engeren Sinne bedeutet chronische Niereninsuffizienz (CNI) ein sich über längere Zeit entwickelnder Verlust der Nierenfunktionen. Im Akutfall spricht man von akutem Nierenversagen (ANV) Die CNI ist gekennzeichnet durch eine progressive Verschlechterung der Nierenfunktion bis zum vollständigen Nierenversagen. Der Körper kann giftige Stoffwechselprodukte nicht mehr ausscheiden und sammelt diese im Blut an (Urämie). Zusätzlich kommt es zu einer Überwässerung, da die Nieren die aufgenommene Flüssigkeit nicht mehr vollständig ausscheiden können. Neben der Ausscheidungsfunktion hat die Niere aber noch weitere Aufgaben wie die Bildung verschiedener Hormone, die u. a. für die Blutbildung wichtig sind, die Steuerung des Blutdrucks und die Regulierung des Knochenstoffwechsels. Somit betrifft ein chronisches Nierenversagen auch andere Körperfunktionen: Der Blutdruck, der Hormon- und Vitamin-Haushalt oder das Blutgerinnungssystem verändern sich. Wenn nur noch fünf bis zehn Prozent des Nierengewebes funktionieren, spricht man von einem schweren Nierenversagen. Definition progressive Einschränkung der Nierenfunktionen (Ausscheidung der harnpflichtigen Substanzen, Regulationsfunktionen im Wasser-Salz- und Säuren-Basen-Haushalt, etc.) bis zum vollständigen Nierenversagen Ursachen - meist Diabetes mellitus
- Hypertonie
- Glomerulopathie (Glomerulonephritis
- Nieren-Tbc
- Zystenniere
- Schmerzmittelabusus
- Tumoren der Niere
 Symptome Anfangsstadium- Polyurie durch eine Hypertrophie der noch intakten Nephrone ohne entsprechende Vergrößerung des Tubulusapparates
- später: Oligurie und Oligoanurie
 Urämisches Stadium- progressiver Anstieg der harnpflichtigen Substanzen im Blut (Kreatinin, Harnstoff)
- anfangs ohne, später mit Urämiesymptomen (ZNS, Haut, GIT, Herz, etc. betroffen – siehe „Symptome der Urämie“)
- Störungen im Elektrolythaushalt: Ödeme, auch Lungenödem, Hirnödem
- Herzrhythmusstörung (Hyperkaliämie), evtl. Hypertonie, auch Hypotonie
- Störung der endokrinen Funktionen: Anämie durch Mangel an Erythropoetin, Knochenerkrankungen durch mangelnde Vitamin D-Produktion
 Endstadium- Foetor uraemicum
- Oligoanurie, Anurie
- Bewusstseinsverlust
- urämisches Koma
 Symptome der Urämie 
 Urämisches Koma (Coma uraemicum) 
 Schwere Bewusstseinsstörung: im Verlauf Verwirrung, Somnolenz, Sopor, Koma. Foetor uraemicus: Urinöser Körpergeruch, auffällig bei sonst gepflegtem Erscheinungsbild.Diagnose Labor - harnpflichtige Substanzen (Harnstoff und Kreatinin) im Serum erhöht
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            Kreatinin-Clearance zeigt eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate (GFR)
 
- Hypoproteinämie
- Hyperkaliämie
- spezifisches Gewicht des Harns vermindert
- Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (Abnahme der GFR auf < 15 ml/min stellt Dialyse-Indikation dar)
 Therapie - Therapie der Grunderkrankung
- Diät: vorwiegend eiweiß- und phosphatarm, ausreichend Flüssigkeitszufuhr
- Flüssigkeitszufuhr (2-2,5 Liter) und Gabe von Diuretika
- Antihypertensive Therapie in der Regel mit einem ACE-Hemmer oder einem AT1-Antagonisten (auch "Sartane", Hemmung der Angiotensin II-Rezeptoren Subtyp 1)
- Versorgung der Komplikationen, z. B. Eisen- und Ferritinsubstitution zur Behandlung einer renalen Anämie, Substitution von Vitamin D zur Vorbeugung einer renalen Osteopathie
- Nierenersatztherapien: Hämodialyse oder Peritonealdialyse (künstliche Blutfiltration durch den Dialyseapparat), Nierentransplantation
  
 Abbildung: Patient bei der Hämodialyse (Bild: Anna Frodesiak - eigenes Wert, Wikipedia) Hier findest Du einen Link der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie zur Patienteninformation über Stadien der Niereninsuffizienz und die GFR Hier findest Du einen Link der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie zur Patienteninformation über Stadien der Niereninsuffizienz und die GFR
 
        
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